. Förderkreis . Zukunft für Kinder in Afrika . 72510 Stetten am kalten Markt .

Der campus vivant´e befindet sich im Hohen Atlas Marokkos, im abgelegenen und sehr ursprünglichen Tal des Berberstammes der Ait Bouguemez, auf 1800m Höhe.

Er ist eine innovative Bildungsstätte, welche 2010 von Haddou und Stefanie Itto Tapal-Mouzoun, einem marokkanisch-deutschen Paar gegründet wurde.
Stefanie ist in Tuttlingen geboren und aufgewachsen.
Mit auf dem Bild der Obmann des österreichischen Fördervereins


Christian Hlade

Der campus vivant’e ist ein Platz an dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene friedlich, tolerant und respektvoll miteinander umgehen um gemeinsam neue Wege zu gehen.
Es ist ein Ort, der junge Berber in den Traditionen und der Geschichte ihres Volkes stärkt, sich gleichzeitig aber der Moderne öffnet und den Dialog mit anderen Kulturen und Religionen anregt. Hier wachsen in freiheitlichem Umfeld junge Menschen mit Wurzeln und Flügeln heran: verwurzelt in ihrer Heimat, aber bereit in die große weite Welt hinauszufliegen und sich mit ihr zu verbinden.

Der campus vivant’e setzt sich zusammen aus einer staatlich anerkannten Grund- und Realschule, einem öffentlichen Bildungszentrum und einer Permakultur-Research-Site. Aktuell werden dort 70 Kinder aus allen sozialen Schichten unterrichtet.

Nachdem wir uns über geplante neue Projekte des campus vivant´e eingehend informiert hatten, fassten wir im Vorstandsteam einstimmig den Entschluß, die in der Schule integrierte Gehörlosenpädagogik mit einem Spendenbetrag in Höhe von 9000 € zu unterstützen.
Mit diesem Betrag übernehmen wir für ein Jahr die Kosten für die spezielle Förderung von 5 taubstummen Kindern, die an der Schule zusammen mit ihren hörenden Mitschülern gemeinsam unterrichtet werden.
Ein gemischt hörend/taubes Lehrerteam entwickelt mit Unterstützung von Experten die Lernmethoden und Möglichkeiten für gehörlose Kinder fortlaufend weiter.
Ihre spezifischen Bedürfnisse werden mit den Anforderungen des nationalen Lehrplans und in Übereinstimmung mit der praktizierten individualisierten Pädagogik in Einklang gebracht.
Die Gehörlosenpädagogik ist eine Bereicherung im Schulalltag und ein spannendes Lernfeld für Gross und Klein mit Signalwirkung nach aussen.

Die Bildungsmöglichkeiten für Kinder mit einer körperlichen Beeinträchtigung, insbesondere mit Hörbehinderungen, sind in Marokko nämlich noch nicht weit entwickelt. Es gibt nur wenige Perspektiven für diese Kinder, vor allem in abgelegenen Gebieten. Oft werden sie gar nicht beschult oder können aufgrund ihrer Beeinträchtigung dem regulären Unterricht nicht folgen.

Drei der gehörlosen Kinder des "Campus Vivant`é" bedanken sich sehr herzlich bei unserem Förderverein für die großzügige Spende, die ihnen und ihren Mitschülern ein Jahr lang eine gezielte schulische Förderung und über das Erlernen der Gebärdensprache in der Klassengemeinschaft eine optimale Integration garantiert

Hier noch ein Auszug aus dem Dankesschreiben des österreichischen Partnerfördervereins "Weltweitwandern wirkt" :
Wir möchten uns herzlich bei Ihnen für Ihre großartige Unterstützung der Projekte unseres Vereins Weltweitwandern Wirkt! bedanken. Ihre Spende in Höhe von € 9.000,00 für unser Projekt Campus vivante (Marokko) hat uns am 21.04.2020 erreicht.

Dank Ihrer Hilfe rückt die Zukunftsvision von Schulgründerin Stefanie Itto Tapal-Mouzoun, einen Bildungscampus für alle Menschen im Tal zu gestalten, in greifbare Nähe.

Es ist uns eine Freude in dieser Form zusammenzufinden und mit vereinten Kräften für diejenigen da zu sein, die unsere Hilfe benötigen. Bitte unterstützen Sie uns weiter – wir haben noch viel vor.

Mit lieben Grüßen,

DI Christian Hlade

Aktuelle Nachrichten

Endlich, nach mehr als fünf Monaten Stille, ging es am 01.09. mit dem Lehrerteam und am Montag darauf mit den SchülerInnen und dem offiziellem Schulbetrieb los! Die Freude ist auf allen Seiten unbeschreiblich groß und es tut so gut, wieder Leben am Campus zu spüren, Lachen und lebhafte Kinderstimmen zu hören!

Die Eltern mussten unterschreiben, ob sie ihre Kinder trotz der Corona-Risiken in die Schule schicken oder lieber weiterhin Fernunterricht praktizieren wollen – und es haben durchwegs alle Eltern den Schulbesuch vorgezogen!

Die Auflagen des Ministeriums sind streng und damit der Campus vivant´e überhaupt öffnen durfte, mussten räumlich einige Veränderungen vorgenommen werden: Mindestens 1 m Abstand zwischen den einzelnen Tischen und pro Schüler, Markierungslinien überall am Boden für Warteschlangen, da jeden Morgen und Mittag bei jeder/m Temperatur gemessen werden muss und Schuhe und Hände desinfiziert werden. Es gilt Maskenpflicht bei LehrerInnen und SchülerInnen ab 10 Jahren. Die 1.-4.Klässler kommen nun halbtags im Wechsel, da sonst der Abstand nicht eingehalten werden könnte. Außerdem gibt es verschärfte Reinigungsvorschriften der gesamten Örtlichkeiten und überall müssen Seife, Desinfektionsmittel und Plakate mit Hinweisen zu den Hygieneregeln zur Verfügung stehen.

Das Team arbeitet nun gemeinsam mit den SchülerInnen und Eltern an Möglichkeiten und Wegen, wie bei einem erneuten Lockdown der Distanz-Unterricht besser umgesetzt werden könnte. Die Erfahrungen aus der letzten Zeit werden analysiert und Kommunikationswege abgeklärt. In den kommenden Wochen steht diese Arbeit, neben dem konkreten Unterricht, im Vordergrund.

Infos zur Gehörlosenpädagogik
im Campus Vivant`e

Seit 2015 werden an der école vivante hörende und hörbehinderte Kinder gemeinsam unterrichtet.

Diese Form der Inklusion ist seither Alltag auf dem Schulcampus.
Aktuell sind fünf taube Schüler und zwei taube Lernbegleiterinnen voll im Schulalltag der Regelschule integriert.

Auch die Gebärdensprache ist fester Bestandteil der Sprachenvielfalt am Campus geworden und alle Schüler lernen sie spielerisch bereits ab der Vorschule.

Die erklärten Ziele der Gehörlosenpädgogik im Campus Vivant´e sind :

1. Gehörlose und hörende Kinder besuchen gemeinsam den
täglichen Unterricht und werden dort nach ihren individuellen
Bedürfnissen gefördert und gefordert.

2. Der campus vivant'e beschäftigt gehörlose und hörende
Menschen sowohl im Schulalltag wie auch auf dem Campus-
Gelände, die gleichberechtigt im Team mitwirken und den
Campus weiterentwickeln.

3. Der campus vivant'e vernetzt sich im Bereich der
Gehörlosenbildung, sowohl in Marokko als auch weltweit und
bietet eine Plattform für Austausch und Weiterentwicklung
der Möglichkeiten.


Wie sieht die Inklusion in der Praxis aus ?

- Aufnahme von gehörlosen Kindern in die maternelle vivante
(Kindergarten) als Vorbereitung auf die Einschulung in die
école vivante

- Enge Begleitung des Lehrpersonen-Teams vor Ort durch
Fachexperten für die Einbindung der Gehörlosenpädagogik im
schulischen Alltag

- Regelmässige Kurse in Gebärdensprache für Lehrpersonen,
Schulkinder und externe Interessierte (z.B. Angehörige von
Gehörlosen)

- Laufende Optimierung der Bedingungen für die Inklusion von
Gehörlosen (Lehrformen, Einrichtung, Klassenzimmer,
Unterrichtsmaterialien)

- Einbezug der Familien und der Talbevölkerung durch Info-
Anlässe, Möglichkeiten zur Mitarbeit, Veranstaltungen auf dem
Campus

Wie die Betroffenen selbst das Angebot und die Möglichkeiten für Gehörlose an der Schule sehen und wie dankbar sie dafür sind zeigt sehr eindrücklich das Video mit Hamza, eines der fünf gehörlosen Kinder im Campus Vivant´e.



Hilfsaktion : Mohammed soll wieder sehen

Vor einigen Wochen erreichte uns ein Hilferuf von der Leiterin des Campus Vivant´e aus Marokko wegen eines stark sehbehinderten Schülers. Mohammed besucht die 6. Klasse und hat seit Jahren Augenprobleme, die sich leider stetig verschlechtern. Nach Konsultierung verschiedener Ärzte und eines Augenspezialisten in Rabat war klar, dass nur eine Hornhauttransplantation Mohammed helfen kann, um nicht komplett zu erblinden. Zunächst soll die Hornübertragung an einem Auge gemacht werden um die Reaktion und Ausheilung zu beobachten.
Die Kosten hierfür sind hoch.
Für die OP einschließlich Medikamente, Nachbehandlung, Klinikaufenthalt und Reisespesen müssen etwa 10.000 € angesetzt werden.
Der Förderverein „Zukunft für Kinder in Afrika“, Stetten a.k.M. hat als Initialzündung zum Spendenaufruf innerhalb der europäischen Patenschaftsvereine 3.000 € für die Hilfsaktion zur Verfügung gestellt.
Mittlerweile sind über verschiedene andere Unterstützer aus Deutschland und der Schweiz die benötigten 10.000 € innerhalb von nur 2 Wochen aufgebracht worden, sodass einer hoffentlich erfolgreichen Operation des kleinen Mohammed nichts mehr im Wege steht.
Inzwischen rückt der OP Termin für Mohammed in Rabat näher. Darüber ist Mohammeds Familie und die Schulleitung sehr glücklich und dankbar, da ihnen aus eigenen Mitteln ein solcher finanzieller Kraftakt sicher nicht möglich gewesen wäre. Seine Mutter und eine deutsche Mitarbeiterin des Campus werden Mohammed die nächsten Wochen begleiten.
Vorher hat er aber noch mit Bravour die Examensprüfungen zum Abschluß des Schulhalbjahres geschafft. Mohammed ist trotz seiner Behinderung ein sehr fleissiger und ehrgeiziger Schüler und wird von seinen Klassenkameraden beim Lernen immer bereitwillig unterstützt.

Beispielhafte Inklusion am Campus Vivant`e : Mit gezielter Förderung konnten fünf gehörlose Kinder in den normalen Unterricht integriert werden. Einige von ihnen haben schon mit Bravour ihren ersten Abschluß geschafft

Beispielhafte Inklusion am Campus Vivant`e : Mit gezielter Förderung konnten fünf gehörlose Kinder in den normalen Unterricht integriert werden. Einige von ihnen haben schon mit Bravour ihren ersten Abschluß geschafft

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